06.06.2019 | Weinheim: In einem lebendigen Fachgespräch tauschten sich regionale Betriebe zum Thema Vielfalt/ Diversity bei der Fachkräftesicherung aus.
Zu einem spannenden Austausch zum Thema der Fachkräftebindung luden das Welcome Center Rhein-Neckar und die Kontaktstelle Frau und Beruf Mannheim – Rhein-Neckar-Odenwald in Kooperation mit der Wirtschaftsförderung der Stadt Weinheim ein.
Diversity erscheint als Ansatz zur Fachkräftebindung erstmal abstrakt. Welche Bedeutung hat Vielfalt in der heutigen Arbeitswelt? Welche Vorteile und Möglichkeiten bietet eine vielfaltsbewusste Unternehmenskultur? Und warum ist gerade jetzt das Thema bei der Brisanz und den Herausforderungen des Fachkräftemangels nicht mehr wegzudenken? In den Räumlichkeiten des alten Rathauses in Weinheim erhielten Unternehmen Informationen zu diesen und weiteren Fragen.
Nadja Alber, Trainerin und Design Thinking Coach von „elvisory – Vereinbarkeit meistern“, berichtete zunächst über die Bedeutung eines vielfaltsbewussten Umgangs mit Personalressourcen. 50% des Fachkräftemangels könnten durch personelle Vielfalt abgefedert werden (McKinsey, Why Diversity Matters, 2015). Weiterhin ermögliche eine personelle Vielfalt einen Zugang zu neuen Märkten erklärte die Trainerin.
Uwe Seehaus, Leiter für Personal und Soziales von Naturin Viscofan GmbH in Weinheim, berichtete in einem Interview aus dem Praxisalltag des weltweit führenden Herstellers für Kunstdärme. Die Viscofan GmbH beschäftigt aktuell 30 Azubis, 22 Trainees in Weinheim und hat 4500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weltweit. Das Unternehmen hat Standorte in Spanien, Tschechien, Serbien, USA, Uruguay und China.
Vielfalt wird bei Viscofan durch unterschiedliche Konzepte und Maßnahmen gelebt. Das Unternehmen fördert Beschäftigte während der Elternzeit und entwickelt individuelle Lösungen bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Internationale Fachkräfte werden durch Sprachkurse in Deutsch, Englisch und Spanisch gefördert und für den Betrieb im In- und Ausland angelernt. Für das Halten von Fachkräften bedarf es individueller Lösungen, so Herr Seehaus. Für den Erfolg einer vielfaltsbewussten Unternehmenskultur sei es wichtig, dass diese von der Führungsebene getragen und tatsächlich im Betriebsalltag gelebt werden.
Im Anschluss tauschten sich die teilnehmenden Unternehmen aus, was Vielfalt für sie und ihre Betriebe bedeutet. Unterschiedliche Ansätze wurden aus der eigenen Erfahrungspraxis diskutiert. Zum Schluss konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Ideen für die eigenen Zielsetzungen der Fachkräftebindung generieren.